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BoatSpotting im Mittelmeer

Das Wendland schickt ein Schiff!

Aktivist:innen des CompassCollective unterstützen die Rettung von Flüchtenden auf dem Mittelmeer. Mit unserem Segelboot TROTAMAR III finden dreiwöchige Beobachtungseinsätze statt, bei denen wir Menschenrechtsverletzungen dokumentieren, nach Seenotfällen Ausschau halten und bei Rettungseinsätzen von größeren (Rettungs-) Schiffen assistieren. Im Notfall retten wir.

Aktuelles

TROTAMAR III – 50 Menschen gerettet

21. Juli 2024

In den Nachmittagsstunden hat die Trotamar III gemeinsam mit der Aurora von @seawatchcrew insgesamt 122 Menschen gerettet. 50 Menschen befinden sich jetzt an Bord der Trotamar III, 72 Menschen an Bord der Aurora.Die Menschen waren in einem nicht seetüchtigen Doppeldeck-Holzboot unterwegs, ohne Wasser, Essen und Rettungswesten sowie ohne genügend Kraftstoff, um einen sicheren Hafen zu…

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UNSERE MOTIVATION

29.10.2023 - Wooden Boat

Auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung, Folter, Hunger, Elend oder Vergewaltigung brechen täglich Menschen aus ihrer Heimat auf. Sie fliehen aus Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Sie fliehen, weil ihr Leben bedroht ist. Sie verlassen Familie, Freund:innen, liebgewonnene Regionen ihrer Heimat und machen sich auf den Weg.

Dabei verschärft sich die Not durch die strukturelle und personelle Gewalt, die Flüchtende auf ihrem Weg erleben. Ganz Nordafrika, besonders das Bürgerkriegsland Libyen, ist dabei für Hunderttausende eine Zwischenstation, die sich zu einer Hölle entwickelt hat. Es existieren keine legalen Wege, über die sich bedrohte Menschen in Sicherheit bringen können.

Das Recht auf Asyl schließt das Recht auf freie Bewegungsfreiheit ein. Seit Jahren treten die europäischen Nationalstaaten diese Rechte mit Füßen. Die „Festung Europa“ wird verteidigt, mit immer mehr Grenztruppen und Zäunen. Wir halten die EU-Binnen- und Außengrenzen für institutionalisierten Rassismus. Das Mittelmeer wirkt wie ein Zaun. Es gibt kein Durchkommen, außer unter Lebensgefahr.

Es gibt keine illegalen Menschen und auch keine Menschen zweiter Klasse. Unabhängig der Herkunft besitzt jeder Mensch eine unantastbare Würde und damit das Recht auf Leben, auf körperliche Unversehrtheit, auf sexuelle Selbstbestimmung und auf Ausübung der eigenen Religion. Aus diesem Grund nehmen wir es nicht hin, dass Menschen wegen unserer wirtschaftlichen Interessen, unserer Ignoranz und unserer Intoleranz in ihrer Not auf der Flucht allein gelassen werden und dabei im Meer ertrinken müssen.

Wir stellen unsere Arbeit in den globalen Zusammenhang von Kritik an struktureller Ungerechtigkeit, Ausbeutung, Unterdrückung und kapitalistischen Wirtschafts- und Denkstrukturen. Wir solidarisieren uns mit allen emanzipatorischen Bewegungen weltweit.

UNSER HANDELN

Wir reihen uns ein in die Gemeinschaft der „civil fleet“, der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer.

  • Wir wollen die Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer vor dem Tod durch Ertrinken oder Verdursten bewahren und ihre unmittelbare Not lindern.
  • Wir dokumentieren Menschenrechtsverletzungen auf dem zentralen Mittelmeer.
  • Wir informieren mit unserer Arbeit und machen damit auf die Schicksale flüchtender Menschen und die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer aufmerksam.

Radiobeitrag:

Am 21. Juni, auf ihrem vierten Einsatz im Jahr 2024, rettet die Crew der TROTAMAR III 64 Menschen aus Seenot. Der Skipper des Einsatzes, Matthias, erzählt im Interview bei Radio Dreyeckland wie das genau ablief und was unsere Motivation ist, sich der zivilen Flotte anzuschließen.

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UNSERE VISION

Grenzenlos – denn wir halten Nationalstaaten und kapitalistische Ausbeutungsstrukturen für eine der Grundlagen des Rassismus und der Abschottungspolitik in Europa. Im Moment bleibt uns nur, unsere eigenen Grenzen zu verschieben, uns auf den Weg zu machen und Menschen an den EU-Außengrenzen im Mittelmeer zu unterstützen.

Wir sind aktionserfahrene Aktivist:innen aus dem Wendland. In der Auseinandersetzung mit der Atompolitik haben wir Bündniserfahrung gesammelt; wir können netzwerken und mit der Gegenseite in einen Dialog treten; wir können Situationen deeskalieren; wir haben jahrzehntelange Erfahrungen mit Basisdemokratie und dem Konsensprinzip. Und doch sind wir offen und neugierig auf ein neues Handlungsfeld und freuen uns auf neue Erkenntnisse, neue Zusammenarbeit, Teamarbeit und eigenes Wachsen, nicht nur mit der Absicht politische Veränderungen zu bewirken, sondern auch selber handlungsfähig zu sein – gegen die Ohnmacht und Verzweiflung, die uns manchmal befällt.

FAQ

BoatSpotting ist eine Kampagne des CompassCollective.

Kontakt: info@compass-collective.org

Das CompassCollective ist ein Projekt des gemeinnützigen Vereins Grenzenlos – People in Motion e.V. - den wir 2015 gemeinsam mit Freund:innen gegründet haben, um Flüchtende zu unterstützen.

Weitere Informationen zum Verein: www.grenzenlos-people-in-motion.eu

Compass

Katja Tempel und Matthias Wiedenlübbert an Bord der "Trotamar III"

BoatSpotting braucht Unterstützung!

Seit Ende August 2023 finden dreiwöchige Beobachtungseinsätze vor Lampedusa statt, bei denen Menschenrechtsverletzungen dokumentiert, nach Seenotfällen Ausschau gehalten und bei Rettungseinsätzen von größeren (Rettungs-) Schiffen assistiert wird.

Du hast Erfahrung auf einem Segelschiff und im besten Fall bereits in der Seenotrettung und kannst dir vorstellen, die Crew auf der Trotamar III zu unterstützen?

Zur Erweiterung unseres Teams suchen wir Menschen, die mit ihren speziellen Qualifikationen bei uns einsteigen und unsere Landcrew bzw. Backoffice unterstützen.

Fragen? Melde dich bei crewing@compass-collective.org