Pressemitteilung
Pressemitteilung vom 21.06.2024 - 11.46 MEZ:
52 Menschen auf dem Mittelmeer von wendländischem Segelboot vor illegaler Rückführung bewahrt
Behörden reagieren nicht auf SOS von NGO auf dem Mittelmeer
Um 11 Uhr heute Vormittag hat die Besatzung des deutschen Segelboots TROTAMAR III 52 Menschen aus akuter Seenot gerettet und dabei einen illegalen Pullback durch die anwesende sogenannte Libysche Küstenwache verhindert. Dabei handelt es sich um Flüchtende, die in einem Schlauchboot aus Zuwara/ Libyen aufgebrochen waren.
Seit 7 Uhr morgens haben die Koordinierungsstellen für die Seenotrettung nicht auf den Notruf reagiert, den die Crew nach der Sichtung abgesetzt hatte.
Die 13m lange Segelyacht Trotamar III ist seit August 2023 im bisher 7. Einsatz auf der Route zwischen Lampedusa und Nord-Afrika unterwegs. Das CompassCollective sucht die Region nach Seenotfällen ab und rettet im Ernstfall auch selber. An Bord des Segelbootes befinden sich Rettungswesten für 180 Menschen, zwei Centifloats (Rettungsschläuche) und Rettungsinseln, um im schlimmsten Fall Menschen über Wasser halten zu können.
Am heutigen Vormittag blieb der Crew keine andere Wahl, als die Menschen direkt auf ihr Boot aufzunehmen. Sie werden jetzt mit Wasser, Tee, warmen Essen und Rettungsdecken versorgt. Auch Fuel Burns (durch ein Treibstoff- Salzwassergemisch) werden an Bord behandelt.
Schon vor fünf Tagen, am 16.6.2024 versuchte die Crew der TROTAMAR III bereits einem Boot in Seenot zur Hilfe zu eilen. Dieses Boot war schon am 10.6.24 in Sfax/Tunesien gestartet und die 47 Menschen an Bord hatten weder Wasser noch Nahrung und in ihrer Not angefangen, Seewasser zu trinken. Leider wurde die Hilfe blockiert, indem ein bewaffnetes Boot der tunesische Küstenwache den Skipper aufforderte, sofort die tunesischen Territorialgewässer zu verlassen.
Die Crew der Trotamar III und die 52 geretteten Menschen warten jetzt auf die dringend benötigte Zuweisung eines sicheren Hafens. Das dies angesichts der Enge auf dem 13- Meter langen Segelboot nur Lampedusa sein kann, steht für alle Beteiligten außer Frage.
Die Verstärkung der Civil Fleet im Mittelmeer stammt aus dem Wendland, der Region in Niedersachsen, die 40 Jahre lang von der Auseinandersetzung um die Atomenergie geprägt wurde. Zivilgesellschaftlicher Protest konnte am Ende ein Atommüll-Endlager in Gorleben verhindern und bringt jetzt den Rückenwind, um solidarisch gegen Abschottung und das Sterben auf dem Mittelmeer anzusegeln.
Bildmaterial zur freien Verfügung unter Nennung des CompassCollective als Quelle finden Sie auf https://compass-collective.org/presse
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Katja Tempel
+49 160 44 00 206
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Comunicatio stampa del 21 giugno 2024
Mediterraneo centrale / Lüchow (Wendland), 21 giugno 2024
52 persone nel Mediterraneo salvate dal rimpatrio illegale da una barca a vela del Wendland
Le autorità non rispondono agli SOS delle ONG nel Mediterraneo
Alle 11 di questa mattina, l'equipaggio della barca a vela tedesca TROTAMAR III ha salvato 52 persone in grave difficoltà in mare e ha impedito un rimpatrio illegale da parte della cosiddetta Guardia costiera libica. Si trattava di rifugiati che erano partiti da Zuwara/Libia con un gommone.
Dalle 7 del mattino, i centri di coordinamento del soccorso marittimo non hanno risposto alla richiesta di soccorso lanciata dall'equipaggio dopo l'avvistamento.
La barca a vela Trotamar III, di 13 metri, sta percorrendo la rotta tra Lampedusa e il Nord Africa dall'agosto 2023, nella sua settima missione fino ad oggi. Il CompassCollective cerca nella regione le emergenze marittime e soccorre le persone in caso di emergenza. A bordo della barca a vela ci sono giubbotti di salvataggio per 180 persone, due centifloat (tubi di salvataggio) e zattere di salvataggio per tenere a galla le persone nel peggiore dei casi.
Questa mattina, l'equipaggio non ha avuto altra scelta che portare le persone direttamente sulla propria barca. Ora vengono forniti loro acqua, tè, cibo caldo e coperte di salvataggio. Anche le ustioni da carburante (causate da una miscela di carburante e acqua salata) vengono curate a bordo.
Cinque giorni fa, il 16 giugno 2024, l'equipaggio della nave TROTAMAR III ha cercato di soccorrere un'imbarcazione in difficoltà. L'imbarcazione era partita da Sfax/Tunisia il 10.6.24 e le 47 persone a bordo non avevano acqua né cibo e avevano iniziato a bere acqua di mare in preda all'angoscia. Purtroppo i soccorsi sono stati bloccati da un'imbarcazione armata della guardia costiera tunisina, che ha intimato al comandante di lasciare immediatamente le acque territoriali tunisine.
L'equipaggio del Trotamar III e le 52 persone soccorse sono ora in attesa dell'assegnazione di un porto sicuro, urgentemente necessario. Viste le condizioni anguste della barca a vela lunga 13 metri, non c'è dubbio che questo possa essere solo Lampedusa.
Il rinforzo della Flotta civile nel Mediterraneo proviene dal Wendland, la regione della Bassa Sassonia che per 40 anni è stata caratterizzata dalla controversia sull'energia nucleare. La protesta della società civile è stata in grado di impedire la costruzione di un deposito di scorie nucleari a Gorleben e ora sta fornendo il vento di coda per navigare in solidarietà contro l'isolamento e la morte nel Mediterraneo.
Il materiale fotografico di libero utilizzo, citando la fonte CompassCollective, è disponibile all'indirizzo https://compass-collective.org/presse.
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Ältere Pressemitteilungen:
Pressemitteilung vom 29. März 2024
Bootsunglück im Mittelmeer: CompassCollective rettet 31 Menschen
Boot mit 45 Flüchtenden sinkt vor den Augen der Retter:innen
Drei Menschen vermutlich ertrunken
Vor den Augen der Crew des Segelschiffs TROTAMAR III, das zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung zwischen Lampedusa und Tunesien im Mittelmeer kreuzte, ereignete sich gestern am späten Abend ein Bootsunglück, bei dem vermutlich drei Menschen starben. Nach einem Notruf eilten die Retter:innen am späten Nachmittag des 28. März zur Unglücksstelle und fanden ein überladenes und manövrierunfähiges Metallboot mit 45 Menschen an Bord vor. Umgehend wurde mit der Ausgabe von Rettungswesten an alle Insassen begonnen, da das Boot zu sinken drohte.
Die Crew der TROTAMAR III rettete 31 Menschen aus dem Wasser an Bord und nahm eine Erstversorgung vor. Die verständigte italienische Küstenwache konnte weitere 11 Menschen aus dem Wasser retten. Für vermutlich drei Personen kam allerdings jede Hilfe zu spät und sie sind ertrunken.
Das CompassCollective ist eine kleine NGO aus dem niedersächsischen Wendland. Seit August 2023 unterstützen wir mit unserem 13m-langen Segelboot TROTAMAR III die zivile Seenotrettung im Mittelmeer. Seit Jahresanfang sind hier schon mehr als 200 Menschen auf der Flucht ertrunken. Seit dem Jahr 2014 fast 30.000 Menschen, die Dunkelziffer ist vermutlich viel höher. Das CompassCollective will die Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer vor dem Tod durch Ertrinken oder Verdursten bewahren und ihre unmittelbare Not lindern. In diesem Jahr sind weitere Einsätze geplant.
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20 Menschen auf dem Mittelmeer von wendländischem Segelboot aus Seenot gerettet
30. Oktober 2023
Heute morgen hat die Besatzung des wendländischen Segelboots Trotamar III 20 Menschen aus akuter Seenot gerettet.
Dabei handelt es sich um vier Ägypter:innen, 14 Eritrea:innen und zwei Südsudanes:innen. Die Menschen waren vor vier Tagen in Libyen aufgebrochen. Schon bald versagten die Motoren und das Boot driftete im Wellengang. Ein Frachter setzte einen Notruf ab und das Boot konnte in dessen Windschatten die Nacht überstehen. Doch das Wetter wurde rauher und um 8 Uhr morgens bei Windstärken um 5 Beaufort und Wellen von 2 Meter Höhe nahm die Crew der Trotamar III in Absprache mit dem Kapitän des Frachters die 20 Seebrüchigen an Bord. Gleichzeitig wurden die Seeschiffahrtsbehörden informiert und gebeten, Hilfe zu schicken.
Die 13m lange Segelyacht Trotamar III ist seit August 2023 im dritten Einsatz auf der sogenannten Tunesienroute zwischen Lampedusa und Tunesien. Das CompassCollective sucht die Region nach Seenotfällen ab und rettet im Ernstfall auch selber. An Bord des Segelbootes befinden sich 230 Rettungswesten, zwei Centfloats (Rettungsschläuche) und Rettungsinseln, um im schlimmsten Fall Menschen über Wasser halten zu können.
Am heutigen Vormittag blieb der Crew keine andere Wahl, als die Menschen direkt auf ihr Boot aufzunehmen. Sie werden jetzt mit Wasser, Tee, warmen Essen und Rettungsdecken versorgt. Auch einfache medizinische Fälle können an Bord behandelt werden.
Schon gestern Vormittag, am 29.10.2023 fand die Besatzung ein seeuntaugliches Boot mit 40 Menschen. Sie verteilte Rettungswesten, Wasser, Müsliriegel und Schöpfbecher, damit das hereinbrechende Wasser aus dem Boot geschöpft werden konnte. Um das Boot gewichtsmäßig zu entlasten, wurden 4 Personen an Bord genommen. Die italienische Küstenwache reagierte auf den Notruf der Trotamar III und traf sieben Stunden nach Absetzen des Notrufs an dem Unglücksort ein. Sie übernahmen die Menschen aus dem Boot und auch die vier, die auf der Trotamar III ausharrten. Um 14.10 Uhr gestern hieß es: Operation completed.
Die Crew der Trotamar III und die 20 geretteten Menschen warten jetzt auf die dringend benötigte Zuweisung eines Sicheren Hafen. Das dies angesichts der fragilen Lage auf dem Segelboot nur Lampedusa sein kann, steht für alle Beteiligten außer Frage. Bisher gibt es keine Antwort der Behörden.
Die Verstärkung der Civil Fleet im Mittelmeer stammt aus dem Wendland, der Region in Niedersachsen, die 40 Jahre lang von der Auseinandersetzung um die Atomenergie geprägt wurde. Zivilgesellschaftlicher Protest konnte am Ende ein Atommüll-Endlager in Gorleben verhindern und bringt jetzt den Rückenwind, um solidarisch gegen Abschottung und das Sterben auf dem Mittelmeer anzusegeln.
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Situation auf der TROTAMAR III:
Das CompassCollective freut sich sehr über die Spende des Fruchtsaftherstellers Voelkel, denn sie ist nur der Anfang von einer Spendenkampagne: Voelkel stellt an allen KLP-Orten mit ihren Getränken eine Spendendose für BoatSpotting auf. Auch ein Teil der Erlöse aus dem MSNT am 19. Mai in Neu-Tramm , sowie alle Überschüsse aus der Benefiz-Veranstaltung #BELUGA23 am Pfingstfreitag am alten Endlagerstandort in Gorleben fließen in die Arbeit des Collectives.
„Voelkel als wendländischen Urgestein weiß genau, wie es sich anfühlt, ein Projekt neu zu starten und es langsam wachsen zu lassen. Gestartet im Geiste der Wandervögelbewegung in den 1920er Jahren, brauchten Karl und Magret Voelkel viel Mut, Anfangskapital und Durchhaltevermögen. Sie haben es geschafft. Und wir werden es auch schaffen, mit einem Boot aus dem Wendland die Seenotrettung zu unterstützen“, so Katja Tempel vom CompassCollective.
Leider gibt es auf europäischer Ebene viel Gegenwind. Der nichtstaatlichen Seenotrettung auf dem Mittelmeer werden Steine in den Weg gelegt, in dem z.B. Sicherheitsstandards aus der Berufsschifffahrt angelegt werden sollen, die nicht auf die Einsatzzwecke ziviler Seenotrettung übertragbar sind. Ein Zusammenschluss ziviler Seenotrettungs- und Beobachtungsorganisationen verurteilen diese Pläne vehement.
Doch im Wendland nimmt das Projekt BoatSpotting trotzdem mehr Fahrt auf. Das Arbeitspensum, dass die drei Initiator:innen zur Zeit bewältigen müssen, übersteigt die Möglichkeit des reinen Ehrenamts. Deshalb plant die Gruppe zwei existenzsichernde Stellen einzurichten und sucht gleichzeitig nach weiteren Mitarbeiter:innen, die ihre Fähigkeiten ehrenamtlich in die Landcrew einbringen wollen.
Jan Becker, neben Tempel und Matthias Wiedenlübbert Mit-Initiator erklärt: "Mit der Spende von Voelkel ist ein Drittel unseres neuen Rettungs-Beibootes bezahlt. Wir benötigen dieses Boot zwingend für Shuttlefahrten mit Rettungswesten und Wasser für eine Erstversorgung zwischen unserem Schiff und den Booten der Geflüchteten."
Das Projekt ist ab sofort jeden Mittwoch von 10 bis 13 Uhr in der Burgstraße 8 in Lüchow erreichbar. Auch während der Kulturellen Landpartie wird BoatSpotting an vielen Punkten präsent sein, u.a. mit einer kleinen Ausstellung im Kulturbahnhof in Hitzacker; Vorträge werden in Sipnitz, Beesem, Mützingen oder im Zirkuszelt in Gedelitz gehalten.
Am heutigen Montag, 20. März 2023, hat ein weiteres Schiff Kurs auf das Mittelmeer genommen. Ab Sommer 2023 werden Aktivist:innen des CompassCollective die Rettung von Flüchtenden unterstützen. Die Überführungscrew stammt aus dem Wendland, der Region in Niedersachsen, die 40 Jahre lang von der Auseinandersetzung um die Atomenergie geprägt wurde. Zivilgesellschaftlicher Protest konnte am Ende ein Atommüll-Endlager in Gorleben verhindern.
Das CompassCollective ist von drei Wendländer:innen gegründet worden. Jan Becker, Katja Tempel und Matthias Wiedenlübbert arbeiten seit Monaten an der Vorbereitung des neuen Projektes des wendländischen Vereins Grenzenlos-People in Motion e.V. Bisher waren Tempel und Wiedenlübbert inbesondere auf der Fluchtroute zu Land unterwegs, um Menschen auf dem Weg zu einem sicheren Ort solidarisch, insbesondere mit medizinischer- und Hebammenhilfe zu unterstützen.
Nach dem Aus von Gorleben vor drei Jahren stellen sich die Aktivist:innen nun neuen Herausforderungen: Das Wendland schickt ein Schiff. Mit dem Segelboot „Trotamar III“ sind dreiwöchige Beobachtungseinsätze (BoatSpotting) vor Lampedusa geplant, bei denen Menschenrechtsverletzungen dokumentiert, nach Seenotfällen Ausschau gehalten und bei Rettungseinsätzen von größeren (Rettungs-) Schiffen assistiert werden soll.
„Heute ist Montag der 20. März 2023 und die Wetterverhältnisse sind günstig um mit unserem Schiff von den Kanaren aus zu starten. Wir segeln gegen Wind und Welle bis zur Straße von Gibraltar, unser erstes Ziel ist Madeira, danach Burriana in Spanien. Dort wollen wir unser Schiff weiter ausrüsten, um dann von Malta aus die Seenotrettung im Mittelmeer unterstützen“, so Matthias Wiedenlübbert, 2. Skipper an Bord der Trotamar III. Zusammen mit M. Wiedenlübbert ist für die Überführung auch Hauke Stichling-Pehlke an Bord, sowie zwei andere Mitsegler.
In den nächsten Jahren, verursacht durch einen größeren Fluchtdruck im globalen Süden (u.a. durch sich verschärfende Klimabedingungen) wird die Zahl der Menschen, die die gefährliche Route über das Mittelmeer wählen, weiter zunehmen. Deshalb bedarf es mehr Organisationen, die die Zahl der gefährdeten Menschen dokumentieren und sichtbar machen, die Druck auf die europäischen Regierungen aufbauen, die vor Ort PushBacks verhindern, Rettung organisieren und auch sichere Landpassagen organisieren.
Das Collective möchte die Seenotrettung im Mittelmeer unterstützen, indem auch das Wendland einen solidarischen Beitrag zu sicheren Passagen und Wahrung der Menschenrechte für Flüchtende leistet. „Das Wendland schickt ein Schiff“ wird zivilgesellschaftliche Strukturen in Lüchow-Dannenberg einbinden, um hier das Projekt zu verwurzeln. Es dient so zwei Aspekten: Weniger Menschen ertrinken im Mittelmeer und Wendländer*innen können ganz praktisch (durch Beteiligung an Einsätzen oder finanzielle Unterstützung) dieses Schiff zu ihrem Schiff machen.
Weitere Informationen sind über info@compass-collective.org erhältlich.
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Jan Becker, Tel. 0160-8029185
Licata (Sizilien)/ Wendland, 25.8.23
Wendländisches Segelboot verstärkt Nothilfe im Mittelmeer
Am heutigen Tag ist ein neues Schiff von Sizilien aus aufgebrochen, um die Zivile Seenotrettung von Flüchtenden im Mittelmeer zu unterstützen. Das Segelboot des wendländischen CompassCollective wird mit sechs Crewmitgliedern das Mittelmeer zwischen Lampedusa und Tunesien nach Seenotfällen absuchen und bei einer Sichtung, die in Seenot geratenen Menschen und Boote stabilisieren, sowie die italienische Küstenwache alarmieren, um dem Sterben auf dem Mittelmeer entgegenzuwirken.
Seit Monaten arbeitet das CompassCollective auf diesen Tag hin. Die Trotamar III, ein 13 m langes, wendiges Segelboot ist in den letzten Wochen für die maritime Nothilfe ausgerüstet worden: An Bord liegen 230 Rettungswesten schnell erreichbar in der vorderen Kajüte; zwei lange Rettungsschläuche (Centifloats) sind am Bug seitlich befestigt, um jederzeit schnell ins Wasser gelassen werden zu können; fünf Rettungsinseln warten auf ihren Einsatz. Auch dabei sind 300 Liter Trinkwasser in handlichen 0,5 l Flaschen sowie Müsliriegel, als Notfallverpflegung für Flüchtende auf dem Wasser.
Die erste Einsatzcrew im Alter von 28 bis 67 Jahren besteht aus zwei Mitgliedern mit Rettungserfahrung auf Schiffen von den Seenotrettungsorganisationen Sea Eye und Sea Watch, die anderen verfügen über viel Segelerfahrung und bringen ihr Know- How als Techniker, Rettungsbootfahrer:innen, Koch oder in der Awareness-Arbeit ein. Zusätzlich ist eine Italienerin an Bord, um die Kommunikation mit der italienischen Küstenwache zu erleichtern. Head of Deployment ist Matthias Wiedenlübbert, einer der Initiator:innen des CompassCollective.
Das Zielgebiet der Crew ist die Fluchtroute zwischen Tunesien und Lampedusa. Auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung, Folter, Hunger, Elend oder Vergewaltigung brechen täglich Menschen aus ihrer Heimat auf. Sie fliehen aus Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Sie fliehen, weil ihr Leben bedroht ist. Sie verlassen Familie, Freund:innen, liebgewonnene Regionen ihrer Heimat und machen sich auf den Weg. Dabei verschärft sich die Not durch die strukturelle und personelle Gewalt, die Flüchtende auf ihrem Weg erleben. Ganz Nordafrika, besonders das Bürgerkriegsland Libyen und seit der neuen Migrationspolitik auch Tunesien, ist dabei für Hunderttausende eine Zwischenstation, die zunehmend lebensbedrohlich ist. Es existieren keine legalen Wege, über die sich bedrohte Menschen in Sicherheit bringen können.
Katja Tempel, vom CompassCollective kritisiert die staatliche Abschottungspolitik:
„Wir halten die EU- Binnen und Außengrenzen für institutionalisierten Rassismus. Das Mittelmeer wird zum europäischen Massengrab. Das können wir nicht zulassen. Europa tritt die Würde der Menschen und damit auch unsere eigene mit Füssen. Aus diesem Grund nehmen wir es nicht hin, dass Menschen wegen unserer wirtschaftlichen Interessen, unserer Ignoranz und unserer Intoleranz in ihrer Not auf der Flucht allein gelassen werden und dabei im Meer ertrinken müssen. Deswegen schicken wir ein Schiff“.
Die Verstärkung der Civil Fleet im Mittelmeer stammt aus dem Wendland, der Region in Niedersachsen, die 40 Jahre lang von der Auseinandersetzung um die Atomenergie geprägt wurde. Zivilgesellschaftlicher Protest konnte am Ende ein Atommüll-Endlager in Gorleben verhindern und bringt jetzt den Rückenwind, um solidarisch gegen Abschottung und das Sterben auf dem Mittelmeer anzusegeln.
Gerne vermitteln wir Ihnen Interviewpartner:innen aus der Crew.
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Presseresonanz
01.08.2024 United4Rescue
"Als ein Boot der lybischen Behörden auftauchte, gerieten die Menschen in Panik"
18.07.2024 forumcivique.org
23.06.2024 - Elbe-Jeetzel-Zeitung
Mittelmeer: Crew der Trotamar III rettet 64 Geflüchtete aus Seenot
21.06.2024 - Neues Deutschland
Seenotretter aus dem Wendland nehmen 52 Geflüchtete an Bord
21.06.2024 - Pressenza
52 Menschen auf dem Mittelmeer von wendländischem Segelboot vor illegaler Rückführung bewahrt
22.5.2024, marbuch-verlag.de
34 Stunden Musik
Mehr als ein Dutzend DJs und elektronische Musik-Acts aus Frankfurt, Offenbach und Marburg stehen am Wochenende beim Festival „(K)ein Hafenfest“ im trauma im g-werk an den Plattentellern. (...) Bei dem Festival werden Spenden für das „Compass Collective“ gesammelt.
17.5.2024, taz.de
Kulturelle Landpartie im Wendland: Harfenkurs und Hatha-Yoga
Bei der Kulturellen Landpartie im Wendland gibt es unzählige Ausstellungen, Kurse und Konzerte. Ein paar Veranstalter machen ihr eigenes Ding.
14.05.2024, Elbe-Jeetzel Zeitung
Benefiz-Partie gegen Klimakrise und Rechtsruck
Fest am Beluga-Dreieck bei Gorleben startet am Freitag um 14 Uhr – Einnahmen kommen der Initiative „Das Wendland schickt ein Schiff“ zugute
30.03.2024 - sicilianews.it (italienisch)
Tragedia a Lampedusa, c’è una neonata fra i tre dispersi
29.03.2024 - newsicilia.it (italienisch)
Lampedusa, naufraga barchino: tra i dispersi anche una neonata
29.03.2024 - lastampa.it (italienisch)
Naufragio al largo di Lampedusa, dispersa anche una neonata
29.03.2024 - orf.at
Drei Vermisste nach Schiffbruch vor Lampedusa
29.03.2024 - nd-aktuell.de
Kleines Segelboot aus dem Wendland rettet 31 Flüchtlinge - Drei Menschen vermutlich im Mittelmeer ertrunken
29.03.2024 - ejz.de
Dramatischer Einsatz für Crew der Trotamar III - Wendländische Initiative rettete zahlreiche Geflüchtete, deren Boot im Mittelmeer versank
29.03.24 - Pressenza Berlin
CompassCollective rettet 31 Überlebende nach Bootsunglück im Mittelmeer; Drei Menschen vermutlich ertrunken
29.03.2024 - ndr.de
Seenotretter aus dem Wendland retten 31 Menschen aus Mittelmeer
22.02.2024 - Newsblog der EWS Schönau
CompassCollective / Klimagerechtigkeit jetzt!
18.12.2023 - untergrund-blättle.ch (Artikel aus: Graswurzelrevolution Nr. 482, Oktober 2023)
Es ist keine Rettungsschlacht – Segeln gegen die Festung Europa
CompassCollective: BoatSpotting im Mittelmeer
27.11.2023 - saechsische.de (nur mit Abo!)
Wie eine junge Zittauerin auf dem Mittelmeer Flüchtlings-Leben rettet
31.10.2023 - ejz.de
Einsatz auf dem Meer: Wie Wendländer vor Afrika Menschenleben retten
31.10.2023 - nd-aktuell.de
Trotamar III: Hilfsaktion im Mittelmeer - Segelboot aus dem Wendland rettet 20 Geflüchtete
31 Ottobre 2023 - agrigentonotizie.it
Migranti: sbarcano in 20 soccorsi da nave Ong, hotspot di Lampedusa quasi svuotato
31 Ottobre 2023 - stranieriinitalia.it (italienisch)
Arrivano 20 migranti soccorsi dalla nave ONG Trotamar III all’hotspot di Lampedusa
13.10.2023 - landeszeitung.de
Seenotretter aus dem Wendland: „Da bereitet dich kein Medienbericht drauf vor“
03.10.2023 - graswurzel.net
BoatSpotting im Mittelmeer: Es ist keine Rettungsschlacht – Segeln gegen die Festung Europa
02.10.2023 - ejz.de
"Run for Rescue": locker übers Ziel hinaus
Mehr als 500 Euro zugunsten des Flüchtlingsrettungsprojekts „Das Wendland schickt ein Schiff“ zusammengekommen
16.09.2023 - volksstimme.de
Wendländer schicken Rettungsschiff aufs Mittelmeer
12.09.2023 - taz.de
Flüchtlingshelfer aus dem Wendland: Atomkämpfer werden Seenotretter
30.08.2023 - nd-aktuell.de
Seenotrettung am Limit - Italien setzt Schiffe fest und will Ausschiffung von Geretteten in Tunesien
26.08.2023 - anfdeutsch.com
Wendländisches Segelboot verstärkt Nothilfe im Mittelmeer
24.08.2023 - lifegate.it
C’è una nuova nave che soccorre i migranti nel Mediterraneo, è la Trotamar III
18.08.2023, Elbe Jeetzel Zeitung
Trotamar III bricht zum ersten Einsatz im Mittelmeer auf
17.08.2023, ilmanifesto.it
Italia: Nuovo veliero per la flotta civile: Trotamar III
12.07.2023, politopiamagazin.de
Interview (podcast) mit Katja: Gorleben aktiv - Wir unterhalten uns mit Katja von "Boatspotting"
29.05.2023, Elbe Jeetzel Zeitung
Gorleben ist raus, aber der Widerstand ist nicht fertig
Am Pfingstfreitag griffen rund 1000 Menschen die Tradition der Kulturellen Widerstandspartie in Gorleben auf
26.05.2023, Elbe Jeetzel Zeitung
Seenotrettung nimmt Fahrt auf
Im Wendland treiben die Initiatoren das Fundraising für ihr Projekt zur Flüchtlingshilfe im Mittelmeer voran
Mai 2023 - Gorleben Rundschau
„Da draußen sterben Leute!”
Der Kapitän des im Mittelmeer eingesetzten ehemaligen Rettungsschiffes Iuventa, der Hamburger Binnenschiffer Dariush Beigui, hat sich Zeit genommen für ein Gespräch über die Situation der Flüchtenden und Rettenden an Europas Südgrenze und die Kriminalisierung von Aktivist:innen. Ein Interview von Andreas Conrad (im Text Bezug auf BoatSpotting)
05.04.2023, jungeWelt.de
»Trotamar III« auf Kurs - »Auch kleine NGOs können aktiv werden«
Verein aus dem Wendland schickt Segelboot gegen das Sterbenlassen im Mittelmeer. Ein Gespräch mit Katja Tempel
24.03.2023, Elbe-Jeetzel Zeitung
Seenotrettung im Mittelmeer: „Das Wendland schickt ein Schiff“
22.03.2023, taz Nachrichten
Wendländer:innen helfen auf dem Mittelmeer
22.03.2023, Neues Deutschland
Seenotrettung: Wendländer auf dem Weg ins Mittelmeer - Aktivisten wollen mit Segelboot die Rettung von Geflüchteten unterstützen
21.03.2023, ndr.de
Hilfe für Flüchtende: Wendland schickt Schiff ins Mittelmeer
21.03.2023, anfdeutsch.com
NGO-Boot aus dem Wendland auf dem Weg ins Mittelmeer