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BoatSpotting im Mittelmeer

Das Wendland schickt ein Schiff!

Pressemitteilung

15.5.2023

3000 Euro von Voelkel für "Das Wendland schickt ein Schiff"

Das CompassCollective freut sich sehr über die Spende des Fruchtsaftherstellers Voelkel, denn sie ist nur der Anfang von einer Spendenkampagne: Voelkel stellt an allen KLP-Orten mit ihren Getränken eine Spendendose für BoatSpotting auf. Auch ein Teil der Erlöse aus dem MSNT am 19. Mai in Neu-Tramm , sowie alle Überschüsse aus der Benefiz-Veranstaltung #BELUGA23 am Pfingstfreitag am alten Endlagerstandort in Gorleben fließen in die Arbeit des Collectives.

„Voelkel als wendländischen Urgestein weiß genau, wie es sich anfühlt, ein Projekt neu zu starten und es langsam wachsen zu lassen. Gestartet im Geiste der Wandervögelbewegung in den 1920er Jahren, brauchten Karl und Magret Voelkel viel Mut, Anfangskapital und Durchhaltevermögen. Sie haben es geschafft. Und wir werden es auch schaffen, mit einem Boot aus dem Wendland die Seenotrettung zu unterstützen“, so Katja Tempel vom CompassCollective.

Leider gibt es auf europäischer Ebene viel Gegenwind. Der nichtstaatlichen Seenotrettung auf dem Mittelmeer werden Steine in den Weg gelegt, in dem z.B. Sicherheitsstandards aus der Berufsschifffahrt angelegt werden sollen, die nicht auf die Einsatzzwecke ziviler Seenotrettung übertragbar sind. Ein Zusammenschluss ziviler Seenotrettungs- und Beobachtungsorganisationen verurteilen diese Pläne vehement.

Doch im Wendland nimmt das Projekt BoatSpotting trotzdem mehr Fahrt auf. Das Arbeitspensum, dass die drei Initiator:innen zur Zeit bewältigen müssen, übersteigt die Möglichkeit des reinen Ehrenamts. Deshalb plant die Gruppe zwei existenzsichernde Stellen einzurichten und sucht gleichzeitig nach weiteren Mitarbeiter:innen, die ihre Fähigkeiten ehrenamtlich in die Landcrew einbringen wollen.

Jan Becker, neben Tempel und Matthias Wiedenlübbert Mit-Initiator erklärt: "Mit der Spende von Voelkel ist ein Drittel unseres neuen Rettungs-Beibootes bezahlt. Wir benötigen dieses Boot zwingend für Shuttlefahrten mit Rettungswesten und Wasser für eine Erstversorgung zwischen unserem Schiff und den Booten der Geflüchteten."

Das Projekt ist ab sofort jeden Mittwoch von 10 bis 13 Uhr in der Burgstraße 8 in Lüchow erreichbar. Auch während der Kulturellen Landpartie wird BoatSpotting an vielen Punkten präsent sein, u.a. mit einer kleinen Ausstellung im Kulturbahnhof in Hitzacker; Vorträge werden in Sipnitz, Beesem, Mützingen oder im Zirkuszelt in Gedelitz gehalten.

20.3.2023

Das Wendland schickt ein Schiff
Neues NGO-Boot auf dem Weg ins Mittelmeer

Am heutigen Montag, 20. März 2023, hat ein weiteres Schiff Kurs auf das Mittelmeer genommen. Ab Sommer 2023 werden Aktivist:innen des CompassCollective die Rettung von Flüchtenden unterstützen. Die Überführungscrew stammt aus dem Wendland, der Region in Niedersachsen, die 40 Jahre lang von der Auseinandersetzung um die Atomenergie geprägt wurde. Zivilgesellschaftlicher Protest konnte am Ende ein Atommüll-Endlager in Gorleben verhindern.

Das CompassCollective ist von drei Wendländer:innen gegründet worden. Jan Becker, Katja Tempel und Matthias Wiedenlübbert arbeiten seit Monaten an der Vorbereitung des neuen Projektes des wendländischen Vereins Grenzenlos-People in Motion e.V. Bisher waren Tempel und Wiedenlübbert inbesondere auf der Fluchtroute zu Land unterwegs, um Menschen auf dem Weg zu einem sicheren Ort solidarisch, insbesondere mit medizinischer- und Hebammenhilfe zu unterstützen.

Nach dem Aus von Gorleben vor drei Jahren stellen sich die Aktivist:innen nun neuen Herausforderungen: Das Wendland schickt ein Schiff. Mit dem Segelboot „Trotamar III“ sind dreiwöchige Beobachtungseinsätze (BoatSpotting) vor Lampedusa geplant, bei denen Menschenrechtsverletzungen dokumentiert, nach Seenotfällen Ausschau gehalten und bei Rettungseinsätzen von größeren (Rettungs-) Schiffen assistiert werden soll.

„Heute ist Montag der 20. März 2023 und die Wetterverhältnisse sind günstig um mit unserem Schiff von den Kanaren aus zu starten. Wir segeln gegen Wind und Welle bis zur Straße von Gibraltar, unser erstes Ziel ist Madeira, danach Burriana in Spanien. Dort wollen wir unser Schiff weiter ausrüsten, um dann von Malta aus die Seenotrettung im Mittelmeer unterstützen“, so Matthias Wiedenlübbert, 2. Skipper an Bord der Trotamar III. Zusammen mit M. Wiedenlübbert ist für die Überführung auch Hauke Stichling-Pehlke an Bord, sowie zwei andere Mitsegler.

In den nächsten Jahren, verursacht durch einen größeren Fluchtdruck im globalen Süden (u.a. durch sich verschärfende Klimabedingungen) wird die Zahl der Menschen, die die gefährliche Route über das Mittelmeer wählen, weiter zunehmen. Deshalb bedarf es mehr Organisationen, die die Zahl der gefährdeten Menschen dokumentieren und sichtbar machen, die Druck auf die europäischen Regierungen aufbauen, die vor Ort PushBacks verhindern, Rettung organisieren und auch sichere Landpassagen organisieren.

Das Collective möchte die Seenotrettung im Mittelmeer unterstützen, indem auch das Wendland einen solidarischen Beitrag zu sicheren Passagen und Wahrung der Menschenrechte für Flüchtende leistet. „Das Wendland schickt ein Schiff“ wird zivilgesellschaftliche Strukturen in Lüchow-Dannenberg einbinden, um hier das Projekt zu verwurzeln. Es dient so zwei Aspekten: Weniger Menschen ertrinken im Mittelmeer und Wendländer*innen können ganz praktisch (durch Beteiligung an Einsätzen oder finanzielle Unterstützung) dieses Schiff zu ihrem Schiff machen.

Weitere Informationen sind über info@compass-collective.org erhältlich.

Bildmaterial finden Sie auf https://compass-collective.org/presse

Für weitere Informationen und Nachfragen:
Jan Becker, Tel. 0160-8029185

Pressekontakt

Katja Tempel

Tel. 0160-4400206

presse@compass-collective.org

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Presseresonanz

29.05.2023, Elbe Jeetzel Zeitung
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Am Pfingstfreitag griffen rund 1000 Menschen die Tradition der Kulturellen Widerstandspartie in Gorleben auf

26.05.2023, Elbe Jeetzel Zeitung
Seenotrettung nimmt Fahrt auf
Im Wendland treiben die Initiatoren das Fundraising für ihr Projekt zur Flüchtlingshilfe im Mittelmeer voran

Mai 2023 - Gorleben Rundschau
„Da draußen sterben Leute!”
Der Kapitän des im Mittelmeer eingesetzten ehemaligen Rettungsschiffes Iuventa, der Hamburger Binnenschiffer Dariush Beigui, hat sich Zeit genommen für ein Gespräch über die Situation der Flüchtenden und Rettenden an Europas Südgrenze und die Kriminalisierung von Aktivist:innen. Ein Interview von Andreas Conrad (im Text Bezug auf BoatSpotting)

05.04.2023, jungeWelt.de
»Trotamar III« auf Kurs - »Auch kleine NGOs können aktiv werden« - Verein aus dem Wendland schickt Segelboot gegen das Sterbenlassen im Mittelmeer. Ein Gespräch mit Katja Tempel

24.03.2023, Elbe-Jeetzel Zeitung
Seenotrettung im Mittelmeer: „Das Wendland schickt ein Schiff“

22.03.2023, taz Nachrichten
Wend­län­de­r:in­nen helfen auf dem Mittelmeer

22.03.2023, Neues Deutschland
Seenotrettung: Wendländer auf dem Weg ins Mittelmeer - Aktivisten wollen mit Segelboot die Rettung von Geflüchteten unterstützen

21.03.2023, ndr.de
Hilfe für Flüchtende: Wendland schickt Schiff ins Mittelmeer

21.03.2023, anfdeutsch.com
NGO-Boot aus dem Wendland auf dem Weg ins Mittelmeer