„Abolish FRONTEX“ – Internationaler Aktionstag

Am 18. Dezember, dem Internationalen Tag der Migrant*innen, findet unter dem Motto „Frontex raus aus Afrika!“ ein internationaler Aktionstag der Kampagne „Abolish Frontex“ statt.

Mit vielfältigen Aktionen soll aufgezeigt werden, was für verheerende Folgen die Besessenheit der EU mit Migrationskontrolle für afrikanische Länder hat. Wir setzen uns gemeinsam für die Vision ein, die von vielen Gemeinschaften auf dem afrikanischen Kontinent seit langem praktiziert wird: Freizügigkeit, Solidarität, die Idee, dass Mobilität und Migration selbstverständlich sind, dass sie eine Lösung und kein Problem darstellen.

Hintergrund:

2006 startete Frontex Hera, die erste gemeinsame Operation außerhalb Europas, um die Migration vom Senegal zu den Kanarischen Inseln in Spanien zu stoppen. Dadurch wurde eine ohnehin schon gefährliche Reise zusätzlich erschwert und es fanden illegale Pushbacks statt. Seitdem hat die EU ihr Bestreben, afrikanische Länder in EU-Grenzposten zu verwandeln und Migrant*innen zu stoppen, bevor sie überhaupt einen Asylantrag stellen können, weiter vorangetrieben. Im Jahr 2023 hat Frontex Verbindungsbeamte in drei westafrikanischen Ländern stationiert, verhandelt mit zwei dieser Länder – Senegal und Mauretanien – über Statusabkommen (die Frontex-Missionen vor Ort ermöglichen würden) und hat in acht Ländern „Risikoanalysezellen“ eingerichtet. Und dies ist nur das, was wir wissen, da Frontex sich bemüht, derartige Informationen vor der Öffentlichkeit geheim zu halten.

Die Auslagerung der EU-Grenzen in afrikanische Länder hat zahlreiche Todesfälle und unermessliches Leid zur Folge. In Libyen arbeitet Frontex mit Milizen zusammen, die Migrantinnen in Lagern einsperren, in denen schwere Menschenrechtsverletzungen wie Sklaverei und sexueller Missbrauch an der Tagesordnung sind. Im Norden Nigers half die EU bei der Ausarbeitung eines Gesetzes, das regionale Migration kriminalisierte, was zum Tod Tausender von Menschen in der Wüste führte und die traditionelle Transportwirtschaft zerstörte. In Tunesien will die EU einen rassistischen Autokraten bezahlen, um gegen Migration vorzugehen, was bedeutet, dass Menschen in die Wüste abgeschoben werden, wo sie an Hitze und Durst sterben. Während Israel den Gazastreifen bombardiert, ist die größte Sorge der EU nicht, die Palästinenserinnen vor Völkermord und Kriegsverbrechen zu schützen, sondern sie von den EU-Grenzen fernzuhalten, falls sie aus ihrem Open-Air-Gefängnis entkommen können. Zu diesem Zweck versucht die EU nun, ihr Tunesien-Abkommen in Ägypten zu kopieren.

Unter dem Druck der EU und mit von der Union und ihren Mitgliedern gespendeten Geldern und Ausrüstung verstärken und militarisieren afrikanische Länder die Grenzen, die einst von Kolonialmächten gezogen wurden, die die Reichtümer des Kontinents ausbeuten wollten. Die rücksichtslose Ausbeutung von Bodenschätzen und menschlicher Arbeitskraft hält bis heute an und ist eine der Hauptursachen dafür, dass Menschen überhaupt aus ihrer Heimat fliehen müssen. Andere sind die westliche Unterstützung autoritärer Regime, Waffenexporte, unfaire Handelsabkommen und eine hohe Schuldenlast sowie die Folgen des Klimawandels: Menschengemachte Krisen, die bewältigt werden könnten, wenn nur der politische Wille vorhanden wäre.

(aus: Aufruf der Kampagne „Abolish Frontex“)

55 Menschen gerettet

11 März, 2025

Am frühen Morgen haben wir einen Seenotruf für ein überfülltes Schlauchboot empfangen. Sofort haben wir uns auf die Suche des Bootes gemacht, das etwa 13 Seemeilen von uns entfernt war.Als…

Mehr lesen

Letzte Trainings mit dem Dinghi

6 März, 2025

Die Trotamar III liegt vor Anker auf der Westseite von Linosa. Unsere Crew ist mit letzten Trainings beschäftigt: Sie trainiert alle wichtigen Manöver, die wir mit unserem Beiboot bei einer…

Mehr lesen

Trotamar III auf dem Weg ins Einsatzgebiet

4 März, 2025

Gestern Abend ist die Trotamar III aus Licata ausgelaufen und hat Kurs auf das zentrale Mittelmeer genommen.Bevor es in das Einsatzgebiet geht, steuert unsere Crew die Insel Linosa an, um…

Mehr lesen

Der erste Einsatz in 2025

4 März, 2025

Unsere Crew ist in Licata angekommen! Falk, João, Kit, Nora und Tobi stecken gemeinsam mit Skipper Matthias bereits tief in den Vorbereitungen für unseren ersten Einsatz in 2025.Nachdem die Crewmitglieder…

Mehr lesen

Wählt solidarisch!

21 Februar, 2025

Am Sonntag ist Bundestagswahl. Die Vorschläge und Meinungen zum Thema Migration, die in den vergangenen Wochen im Wahlkampf geäußert wurden, sind erschreckend, beschämend und teilweise sogar rechtswidrig. Alle, die das…

Mehr lesen

Statement: Massengräber in Libyen

19 Februar, 2025

Angesichts der Entdeckung von Massengräbern fordern wir mit anderen zivilgesellschaftliche Organisationen ein Einfrieren der „EU-Unterstützung im Bereich Migration in Libyen“. Die Entdeckung Dutzender Leichen in Massengräbern in Jakharrah und der…

Mehr lesen

Auf geht’s in die zweite Runde unseres Crowdfundings!

16 Februar, 2025

Wir als CompassCollective brauchen dringend eine:n zweite:n Skipper:in, um die Arbeit während unserer Einsätze auf mehr Schultern verteilen zu können. Daher unterstützen wir Johannes dabei, seinen Segelschein zu machen. Johannes…

Mehr lesen

Updates aus der Werft

11 Februar, 2025

Wir sind im Trockendock! (Update vom 27.1.)Zum Wochenende ist die Trotamar III aus dem Wasser geholt worden und liegt nun in der Werft von Licata. Dort haben nun die größeren…

Mehr lesen

Zahlenbegeisterte:r Idealist:in gesucht

4 Januar, 2025

Zur Erweiterung unseres Teams suchen wir Menschen, die mit ihren speziellen Qualifikationen bei uns einsteigen und unsere Landcrew bzw. Backoffice unterstützen. Wir suchen insbesondere Menschen, die Lust haben auf folgende…

Mehr lesen

Werftzeit vom 11.1. bis 9.2.2025 – Handwerker:innen gesucht

27 Dezember, 2024

Endlich sind wir so weit und können euch eine Einladung zur unserer Werftzeit schicken. Wir möchten mit eurer Hilfe die TROTAMAR III nach einem ereignisreichen Aktionsjahr wieder fit machen, um…

Mehr lesen