Statement: Massengräber in Libyen

Angesichts der Entdeckung von Massengräbern fordern wir mit anderen zivilgesellschaftliche Organisationen ein Einfrieren der „EU-Unterstützung im Bereich Migration in Libyen“.

Die Entdeckung Dutzender Leichen in Massengräbern in Jakharrah und der Alkufra-Wüste in Libyen, bei denen es sich vermutlich um Menschen auf der Flucht handelt, ist schockierend und entsetzlich.

Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer und all jenen, deren Angehörige unter ähnlichen Umständen vermisst werden und deren Situation sich oft dadurch verschlimmert, dass es keine Verfahren zur Meldung, Identifizierung und zum Zugang zu Informationen über vermisste Personen gibt.

In Libyen wurden die Folterung und Tötung von Migranten in der Haft, ihre Aussetzung auf See oder in der Wüste, die sklavenähnlichen Haftbedingungen, der Hunger und andere schwere Menschenrechtsverletzungen von der Unabhängigen Untersuchungsmission der Vereinten Nationen für Libyen und anderen Gremien ausführlich dokumentiert.

Sowohl die „EU-Unterstützung im Breich der Migration in Libyen“ als auch die „Migrations-Unterstützung in Libyen“ durch andere EU-Mitgliedsländer wie Italien und Frankreich haben offensichtlich ihr Versprechen nicht erfüllt, die Bedingungen für die Schutzsuchenden zu verbessern.

Ein Jahrzehnt nach dem tödlichsten Schiffsunglück im Mittelmeer vor der libyschen Küste sind die Flüchtlinge in Libyen weiterhin Bedingungen ausgesetzt, die kein Mensch ertragen müssen sollte. Oft sind dafür Kräfte verantwortlich, die europäische Mittel und Unterstützung erhalten.

Die Europäische Kommission hat Berichten zufolge kürzlich die Überprüfung ihrer Finanzierungsvereinbarungen mit Tunesien eingeleitet, nachdem Misshandlungen durch die dortigen Sicherheitskräfte bekannt wurden.

Nach diesen neuen Enthüllungen und nachdem der Europäische Rechnungshof im vergangenen Jahr festgestellt hat, dass die EU-Finanzierung für Libyen Menschenrechtsrisiken nicht berücksichtigt, sollte die EU in Libyen diesem Beispiel folgen.

Die Mittel sollten stattdessen eingesetzt werden, um Leben zu retten und Alternativen zu gefährlichen Fluchtrouten zu bieten, indem sichere Fluchtwege für Menschen aus Libyen geschaffen werden.

Unterzeichnende Organisionen:

  • Refugees in Libya 
  • ASGI – Association for Juridical Studies on Immigration
  • Borderline-europe – Human Rights without borders e.V:
  • Border Violence Monitoring Network
  • CCFD-Terre Solidaire
  • Community Rights in Greece
  • CompassCollective
  • Egyptian Human Rights Forum (EHRF)
  • EgyptWide for Human Rights
  • European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR)
  • European Network Against Racism (ENAR)
  • EuroMed Rights
  • Greek Council for Refugees (GCR)
  • Human Rights Watch (HRW)
  • Jesuit Refugee Service (JRS) Europe
  • KISA – Action for Equality, Support, Antiracism
  • La Cimade 
  • MALDUSA Project
  • Mediterranea Saving Humans
  • Migreurop
  • MISSION LIFELINE International e.V.
  • MV Louise Michel 
  • Refugees Platform Egypt (RPE)
  • Sea-Eye e. V.
  • Sea Punks e.V.
  • Sea-Watch
  • SOS Humanity e.V.
  • Statewatch
  • Transnational InstituteThe Tunisian Forum for Social and Economic Rights FTDES
  • Watch the Med – AlarmPhone
  • Egyptian Initiative for Personal Rights (EIPR)

53 Menschen gerettet

9 November, 2025

Nach 1,5 Tagen Warten und dutzenden Mails und Anrufen kam gestern die erlösende Nachricht: Wir dürfen die 53 Menschen vom Versorgungsschiff Maridive 208 an Bord nehmen. Die Menschen hatten sich…

Mehr lesen

53 Menschen bei Ölplattform gestrandet

6 November, 2025

Heute früh um 6 Uhr hat die Crew der Trotamar III einen ungewöhnlichen Anruf über Funk bekommen: Die Verantwortlichen der Ölplattform Miskar haben uns darauf hingewiesen, dass sich 53 Flüchtende…

Mehr lesen

16 Menschen gerettet

2 November, 2025

Am Samstagabend sind wir im Dunkeln auf ein Boot in Seenot gestoßen und haben 16 Menschen an Bord genommen, darunter viele Minderjährige. An Bord der Trotamar III wurden alle Menschen…

Mehr lesen

70 Menschen gerettet

26 Oktober, 2025

Gestern ist unsere Crew auf einen Seenotfall gestoßen: Etwa 70 Menschen auf einem kleinen, überfüllten Kunststoff-Boot. Sofort teilte die Crew mit dem Dinghi Rettungswesten an alle aus.In den folgenden Stunden…

Mehr lesen

Wir stechen in See

21 Oktober, 2025

Es ist soweit: Nach fast einer Woche intensiver Trainings und Vorbereitungen hat unsere Crew heute morgen den Hafen von Licata verlassen. Die Trotamar III nimmt nun Kurs auf Lampedusa –…

Mehr lesen

Training, Training, Training

20 Oktober, 2025

Bevor unser Einsatz auf dem Wasser startet, gibt es viel zu üben – vor allem mit dem Dinghi, unserem Beiboot.Wie nähern wir uns einem Boot in Seenot? Wie schaffen wir…

Mehr lesen

Neue Crew

19 Oktober, 2025

Begrüßt unsere neue Crew! Helena, Janik, Jason, Matz und Theresa fahren gemeinsam mit Skipper Matthias unseren 8. Einsatz in 2025.Direkt nach der Anreise beginnen die Vorbereitungen: Welche persönliche Schutzausrüstung gibt…

Mehr lesen

Unterstütze uns mit deiner Spende, um vor Gericht zu gewinnen

29 September, 2025

Die Repressionen gegen zivile Seenotrettungsorganisation in Italien nehmen zu – auch unser Schiff, die Trotamar III, wurde Ende August von den italienischen Behörden festgesetzt und mit einer Geldbuße belegt. Die…

Mehr lesen

Die Trotamar III ist zurück in Licata!

27 September, 2025

Die letzte Woche war nervenzehrend lang für unsere Crew. Einige Male waren wir auf der Suche nach Seenotfällen, deren GPS-Koordinaten wir über Funk abhören konnten. Doch selbst mithilfe von Koordinaten…

Mehr lesen

37 Menschen gerettet

18 September, 2025

Alles ging sehr schnell: Gestern am späten Nachmittag hat die Trotamar III Lampedusa verlassen und hat Kurs auf unser Einsatzgebiet im zentralen Mittelmeer genommen.Heute Nacht gegen 3 Uhr ist unsere…

Mehr lesen