Vorgestern gegen 15.00 Uhr hat das zivile Rettungsschiff TROTAMAR III erneut seinen Heimathafen Licata verlassen und Kurs auf Lampedusa genommen, auf die tunesische Flüchtlingsroute.

Unser Weg führt uns durch die Rauheit des Mittelmeers. Die Wellen sind hoch – und doch sind Menschen in kleinen, seeuntauglichen Booten auf der Flucht. Heute Morgen erreichte uns erst eine dramatische Meldung von einem Seenotfall. Bei hohen Wellen bis 2 Metern und mehr ist es für uns schwer bis unmöglich, unser Beiboot in den Einsatz zu bringen. Damit fehlt uns die entscheidende Schnittstelle zwischen der TROTAMAR III und einem Geflüchtetenboot. Denn die Dinghy-Crew sorgt für den Erstkontakt und übernimmt den Transfer von Personen zum Segelschiff. Wir sind mittlerweile die einzige kleine NGO hier draußen. Glücklicherweise sind einige der großen zivilen Rettungsschiffe auch im Winter im Einsatz.

An Bord der TROTAMAR III befindet sich eine sechsköpfige Crew unter Skipper Matthias: Leo aus dem Wendland, Ina aus Berlin, Ayla aus den Niederlanden, Charlie aus England und Hannes aus München. Gemeinsam haben sie sich auf den Weg gemacht, um auch in dieser herausfordernden Jahreszeit Menschen zu helfen, die in seeuntauglichen Booten auf dem Weg nach Europa unsere Hilfe benötigen. Das Schiff TROTAMAR III ist ausgerüstet mit Schwimmwesten, Rettungsinseln und weiterem Material, um Menschen in Seenot effektiv und professionel zu unterstützen.

Unser letzter Einsatz dieses Jahr verursacht uns Kosten in Höhe von etwa 4.000 Euro. Im Anschluss muss das Schiff für Instandhaltungsarbeiten in die Winterwerft. Auch dafür brauchen wir dringend Geld. Ganz besonders helfen uns monatliche Spenden, mit denen wir planen können. Kannst du uns unterstützen?

Fotos / Videos: Ina Meyer, CompassCollective